
Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose…
Im Juli fragte mich eine Freundin, ob ich meinen wunderbaren Balkon für einen Zeitungsartikel porträtieren lassen würde. Sie hätte da eine Bekannte, die wäre Journalistin und würde gern eine Sommerserie über Balkone in Potsdam machen. Ja, natürlich, ich liebe meinen Balkon, warum nicht.
Der Tag kam und es wurde eher ein Porträt über mich und meinen Balkon. Kann er ein Spiegel des Menschen sein?
Und da bin ich nun, mit meiner Idee, dass wir alle einen eigenen Kern haben, so wie eine Pflanze auch. „Eine Rose, ist eine Rose, ist eine Rose“ – sagte ich, nicht wissend, dass dies eine bekannte Zeile aus einem Gedicht von Gertrud Stein ist. Und das, wo ich die zwanziger Jahre in Paris so liebe!
Nun dann, ich kann auch sagen, eine Distel, ist eine Distel, ist eine Distel. Und manchmal steht
diese in einem Rosengarten und fühlt sich zugehörig (Stacheln) aber eben auch so ganz anders. Und so geht es uns auch manchmal, oder? Zugehörig, aber anders? So manch einer hat dies Gefühl auch
in seiner Ursprungsfamilie. Und ist verunsichert und zieht dann bestenfalls aus, sich selbst zu suchen…
Meine Schwester hat in mein
Poesiealbum ein Zitat geschrieben, das mich nun seit meiner Kindheit begleitet: „In jedem ruht ein Bild dess', was er werden soll, solang er das nicht ist, ist nicht sein Friede voll. Angelus
Silesius“
Und mein Friede war lange nicht voll und ich habe nach mir gesucht. Aber wie ich jetzt weiß, nicht wirklich. Eher über das, was mich scheinbar verhinderte, eben die anderen, die Eltern – bei mir als Frau die Mutter natürlich - , die Geschwister, die falschen Freunde, Liebschaften, die Stadt, das Land, die Welt… Da kann man Jahre mit verbringen.
Und dann plötzlich merkt man: „Man muss bei allen Dingen bei sich selbst anfangen. Wir alle haben einen Kern, eine Idee in uns, die wir erkennen und uns eingestehen müssen... wir müssen ihr folgen - dann fängt das Leben an, schön zu sein...".
Ja, so ist das. Und dazu gehört Mut.
Bei Männern und bei Frauen.
Und es hat etwas mit Verantwortung und Verpflichtung zu tun.
Und tut gut. Wie gut erzähle ich ein andermal.
Hier der Link zum Interview, die ganze Reihe ist wirklich interessant geworden.
(Werbung ohne Bezahlung im Sinne der DSGVO)